Komädchen erleben großartige Jahresausfahrt

Die Fußball-Mädchen von Komet Blankenese erlebten im Juni 2017 ihre Jahresausfahrt. Vom 16. Juni 2017 bis 18. Juni 2017 reisten sie zum FSC-Cup in Mönchengladbach-Rheindahlen. Insgesamt schon zum sechsten Mal nahmen die Komädchen am größten Mädchenfußballturnier Deutschlands teil. Zum zweiten Mal fuhren sie mit fast allen Mannschaften los.

Am frühen Freitagmorgen schlüpfte die Gang in den Doppeldeckerbus nach Nordrhein-Westfalen. Der Kofferraum zum Bersten gefüllt mussten zudem fünf Elternautos herhalten, um von der Isomatte bis zum Großraumzelt, vom Kuschelkissen bis zum Schienbeinschoner, alle Sachen 440 km gen Südwest zu transportieren.

Mit im Gepäck natürlich der Wanderpokal, den die E-Komädchen 2016 gewannen. Dass wir diesen gegen zwei Neue eintauschen würden, konnte bei der Abfahrt noch Niemand ahnen. Im Gegensatz zum Vorjahr genossen wir eine ganz ruhige Busfahrt. Nur einen kleinen Mini-Stau galt es zu überstehen, auch weil Busfahrer Mathias punktgenau eine kleine Umgehungsschleife ums Paket schnürte.

In Mönchengladbach angekommen brach sofort emsiges Treiben aus. Es dauerte keine Stunde, da hatten die Komädchen auf „ihrer“ Ecke ihre Zeltstadt aufgebaut. Und ab ging es auf den Fußballplatz zum Buffen, während sich die zwanzigköpfige Betreuerschaft an den Details zu schaffen machte. Massen an Obst, Gemüse, Sandwiches und Getränken wollten auf das Buffet im Großraumzelt gezaubert werden. Die ausgerollte Stromleitung glühte vom ersten Moment an. Die Kaffeemaschine stand keine Sekunde still, der Mietkühlschrank tat sein Bestes und die Lichterketten im Großraumzelt verbreiteten schon am frühen Abend im Schatten der alten Bäume eine höchst angenehme Behaglichkeit.

Am Samstag wartete zu Beginn unser traditioneller Massenfoto-Termin. Direkt vor unserer Zeltstadt versammelten sich alle Komädchen zum Shooting. Anschließend stand das mannschaftsübergreifende Aufwärmspielchen auf dem Programm. Bis schließlich zur großen Begrüßungszeremonie gebeten wurde. Da es in Berlin-Hellersdorf nur eine Mannschaft gab, die eine weitere Anreise hatten als wir, wurden wir gleich als Zweites aufgerufen. Tja, und dann setzte sich eine nicht enden wollende Komädchen-Kette in Gang. Der Turnierleiter hatte gefühlt schon die Hälfte aller anderen Teilnehmer aufgerufen, da war die braun-weiße Kolonne noch immer unterwegs durch das enge Tor auf die „Präsentationswiese“…

Nicht zu lang, nicht zu kurz – das Grußwort der Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Es war frisch und flott – und so traten die Komädchen auch in ihrer ersten Spielrunde auf. Alle fünf Teams konnten ihr Auftaktspiel gewinnen. Was für ein Start in unser Mönchengladbach-Wochenende.

Dass die Konkurrenz uns das Feld aber nicht kampflos überlassen würde mussten zuerst die E-Komädchen spüren. Denn nach einem Remis und einer Niederlage für unser Team waren die Red Flames aus Belgien nach der dritten Spielrunde schon davon gezogen. Es folgten ein Sieg und eine spielfreie Runde. Da mussten wir den Belgiern fast schon zum Turniersieg gratulieren. Als es dann im letzten Kick des Tages erneut nur ein Unentschieden gab war die Nummer eigentlich schon durch.

Doch es gehört zu den Besonderheiten unserer Gladbach-Touren, dass dort immer wieder dieser ganz bestimmte Komädchen-Spirit zur Hochform aufläuft. Am Sonntagmorgen um 9 h besiegten die Komädchen Gastgeber Mönchengladbach mit 6-0, klauten ein 0-0 gegen Mitverfolger Neuss-Weißenberg und bezwangen Utrecht aus den Niederlanden mit 1-0. Ein Sieg über die Red Flames, und alles wäre wieder offen. Es wurde ein spannendes Match mit einem verdienten 1-0-Sieg für die Belgier, die damit den Turniersieg in der Tasche hatten. Die Komädchen ließen sich aber nicht hängen, gewannen zum Abschluss gegen Wiesbaden mit 1-0 und sicherten sich mit Rang Drei ein Platz auf dem Treppchen.

Auch unsere D1-Komädchen bissen sich nach ihrem Auftaktsieg vergeblich die Zähne aus. Vier unglückliche 0-1-Niegerlagen in Folge später drängten sie im letzten Kick des Tages auf einen Sieg. Während andere zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Zahnfleisch krochen warfen sie noch einmal alles rein und holten sich zum Abschluss einen Erfolg, der Ansporn und Mut für den kommenden Tag machte. Da rollte die Gang das Feld von hinten auf und siegte sich einen Platz nach dem anderen nach oben. Leider war der Abstand zu den Topplätzen bereits zu groß, aber Rang 7 war unter diesen Umständen höchst famos. Und hätte es gegen die D2-Komädchen nicht die einzige Sonntagsniederlage gesetzt, die Reise wäre noch weiter nach oben gegangen.

Jene D2-Komädchen spielten einen grandiosen Samstag. Nach fünf Siegen in Folge und einem Remis gegen Mönchengladbach ging es ungeschlagen zum abendlichen Pizzaessen. Doch Sonntagmorgen gab es ein böses Erwachen. 0-1 im ersten Spiel gegen das immer sehr starke Kinderhaus Münster. Eine Stunde später besiegte die Mannschaft den engsten Verfolger Wiesbaden mit 2-1. Alles im Lot. Es folgen ein Sieg und ein Remis, womit wir im letzten Spiel als Tabellenführer alles selbst in der Hand haben. Doch Vorsicht. Wiesbaden und Gegner Hessen Kassel können uns noch abfangen. Es wird ein dramatisches Finale. Hessen Kassel geht in Führung, aber die Komädchen schlagen zurück. Große Chancen für unser Team, aber Kassel hält dagegen und ist brandgefährlich. Da geht Wiesbaden in Führung. Urrgh. Doch dann greifen sich unsere Komädchen kurz vor Schluss den Siegtreffer, den Turniersiegtreffer. Unfassbarer Jubel.

Ähnlich dramatisch wurde es für unsere jüngeren C-Komädchen. Nach sechs Siegen aus sechs Spielen und traumhaft schönem und engagiertem Fußball belegten wir Rang 2 hinter Hessen Kassel. Denn die hatten nicht nur alles gewonnen, sondern auch massenhaft Tore geschossen. Und so begann auch deren Sonntag – zweistellig. Und wir? Nur 1-1 gegen Mönchengladbach. Jetzt mussten wir gegen Kassel ran. Und waren die erste Mannschaft, die nach fünf Minuten noch ein 0-0 hielt. Es wurde eine Abwehrschlacht. Hier und da gelang uns ein Konter. Eigentlich war uns klar, wir bräuchten einen Sieg. So wie gegen das starke Wiesbaden, das Saarbrücken besiegt hatte. Doch als es uns gelang gegen Kassel tatsächlich ein 0-0 mitzunehmen, überwog die Freude. Nach dem Kick waren alle total groggy und wir schleppten uns zu einem 1-0 über Berlin-Hellersdorf. Doch Kassel unterlag Saarbrücken. Wir waren erstmals Erster. Und einen weiteren Sieg später war klar, Kassel ist so gut wie aus dem Rennen. Es gibt ein Endspiel Komet Blankenese gegen den 1. FC Saarbrücken. Da musste unsere Gang dann allerdings neidlos anerkennen, dass der Gegner stärker war. Sieben Minuten hielten wir ganz ordentlich dagegen, dann schepperte es. Da Kassel sein letztes Spiel ebenfalls gewann, blieb uns nur Platz drei. Da kullerten kurz doch einige Tränen. Was für ein großartiges Turnier hatten wir gespielt.

Bleibt noch die Geschichte des Wochenendes: die Abschiedstour unserer B-Komädchen. Einst ein so großes und stolzes Team voller Ausnahmefußballerinnen, von denen eine inzwischen sogar in der Bundesliga spielt. Aber Euer Mannschaftsleben hat auch viele Enttäuschungen hinnehmen müssen. Und zuletzt auch manche böse Verletzung. Zu dritt seid ihr am Ende noch gewesen – Jahrgang 2000. Und nun geht ihr zu den Damen.

Es sollte ein unvergessliches Turnier werden. Zusammen mit den 01ern und 02ern habt Ihr noch einmal Mönchengladbach gerockt und bei der sechsten Teilnahme zum vierten Mal den Titel geholt. Eine von Euch wurde dazu auch noch Beste Spielerin des Turniers. Ihr habt zehn Siege und ein Remis eingefahren, seid mit sieben Punkten Vorsprung Erster geworden. Ihr wart mit 100 % dabei und habt Teams, die Euch in den Jahren zuvor mitunter doch ganz schön geärgert haben, ganz sicher bespielt. Und habt wie immer nicht nur auf dem Platz, sondern auch ganz viel neben dem Platz Komädchen-Spirit vorgelebt. Wenn die Komädchen-Fan-Base von Platz zu Platz wanderte, um die anderen Teams anzufeuern, skandierte sie den Komädchen-Song, den Ihr der Gang auf der Bushinfahrt beigebracht habt. Euren Körpereinsatz, Eure schlaue Passsicherheit, Eure Dribbelstärke – haben die Kleinen gesehen. Sie wollen so sein wie Ihr. Gleichzeitig albert Ihr abseits des Platzes mit ihnen herum, nehmt sie auch mal auf den Schoß, helft Ihnen, wenn etwas klemmt. Dieses – wir wollen auch mal für uns sein – stand für Euch nie im Vordergrund. Ihr wusstet, die Momente würden sich automatisch ergeben. Ganz große Komädchen verabschieden sich da.

Dorthin, woher unsere ganz besondere Betreuergruppe herkommt. Wir wurden von drei Komet-Damen und Bezirksliga-Betreuer Nico Zimmermann begleitet. Die können zwar vermutlich für die kommenden sechs Monate kein Küchenmesser und kein Schneidebrett mehr sehen, aber Ihr habt an allen Ecken und Ende geholfen und dafür sind wir Euch alle sehr, sehr dankbar. Danken möchten die Komädchen auch Gesa Bartels und Ursula Kruskopf, die die Ausfahrt maßgeblich organisiert haben. Dazu auch „Good Old Ferdi“ und „Good Old Marc“, die wie immer unser großer Rückhalt waren. Unsere „Mamas“ Kirsten, Hannah und Nicola, die für unsere Komädchen da waren. Und bei allen, die selbstentschlossen nach Mönchengladbach gefahren sind, um uns zu unterstützen: Claudia, Uwe, Thorsten, Sachar und Oliver.

Außerdem sagen die Komädchen natürlich ein ganz fettes großes Danke zu ihren Trainern Felix von Gynz-Rekowski, Ingolf Putzbach, Birger Horndahl und Martin Kelpe, die sie so erfolgreich durch das Turnier geführt haben.

Der Link zur FSC-Seite: da lang!