Verden 2018

Drei Tage lang haben die Fußball-Mädchen von Komet Blankenese die Landkreise Verden, Diepholz, Rotenburg und den Heidekreis unsicher gemacht. 55 Komädchen, 20 T/B’s und diverse Ultras, die einfach mal vorbeischauten, reisten mit sieben Kleinbussen und diversen PKW kreuz und quer durchs Gelände. In insgesamt sechs Freundschaftsspielen erzielten wir 27 Treffer. Da sage noch mal Jemand, die Komädchen schießen zu wenig Tore… 59 Stunden haben wir zusammen verbracht, einige sogar noch mehr…

Unser Dank gilt Gesa, Ursula und Marc, die diese Fahrt maßgeblich organisiert haben und quasi 42 Tage lang von morgens bis abends kaum ein anderes Thema kannten. Sowie unseren beiden Smutjes Birger und Shachar, die es geschafft haben, die ganze Bande satt zu bekommen und gefühlt 50 Stunden in der Kombüse verbrachten. Außerdem natürlich unseren Busfahrern Matthieu, Arne und Kirsten, wobei vor allem Letztere starke Nerven brauchte. Und auch allen anderen, die sich am Wochenende eingebracht haben sagen wir: vielen, vielen Dank!

 

Am Freitagmorgen traf sich die Komädchen-Gang am Clubhaus zur Jahresausfahrt 2018 in das Pfadfinderlager Hasenheide, rund fünf Kilometer südlich der Stadt Verden/Aller.

Pünktlich um 9 h setzte sich der Tross in Bewegung und hatte Glück mit dem Verkehr. Viel früher als erwartet traf er in der Unterkunft ein und so konnte die T/B-Gang den eng gestrickten Zeitplan etwas entzerren. Verden begrüßte seine Gäste mit 30 Grad Celsius und herrlichem Sonnenschein. Sodass das Ankommen und Orientieren vor allem eine Prämisse hatte: wo ist hier Schatten…???

Es dauerte keine halbe Stunde, da herrschte in der Küche bereits Hochbetrieb. Die B-Komädchen bauten Ihre Zeltstadt auf, die jüngeren Komädchen bezogen Ihre Zimmer, der „Hof“ wurde mit Komädchen-Fahnen geschmückt und Info-Zetteln zugepflastert. Auch auf dem benachbarten Gelände herrschte Hochbetrieb. Auf der Reitanlage „Auf dem Lohberg“ sollte an diesem Wochenende ein Reitturnier der besonderen Art steigen: Pferdekutschenrennen…

Nach dem Mittagessen machten sich die Komädchen Lunchpakete, da sie die kommenden sieben Stunden auf Achse sein würden. Zuerst ging es zum TSV Lohberg, dessen Sportplatz gleich um die Ecke liegt. Doch dort angekommen ist der Hausmeister unauffindbar, Türen und Tore sind verschlossen. Und nu`??? Na ja, so hoch ist der Zaun ja nicht… Also ist Klettern angesagt. Kriegen wir auch unsere beiden verletzten Komädchen (Beinbruch, Schulterbruch) darüber? Klar.

Auf dem Programm steht eine 75minütige Trainingseinheit. Wir trainieren alle gemeinsam, verteilen die Jahrgänge gleichmäßig auf Gruppen, so dass junge und alte Komädchen zusammen kicken. Nach dem Aufwärmen gibt es eine koordinative Schnelligkeitsübung. Dann schnappt sich FSJlerin Sarah die Torfrauen zu einer separaten Trainingseinheit. Aber natürlich treffen sich auch dabei Jung und Alt. Dank der Unterstützung der Teambetreuer durchlaufen die Komädchen drei verschiedene Spielformen im Wechsel, jeweils doppelt aufgebaut. Diverse Trinkpausen bei sengender Hitze wurden auch für kleine Happen genutzt: insgesamt sollte die Gang in drei Tagen 200 Äpfel, 100 Bananen, 15 Wassermelonen und unzählbare Nektarinen vertilgen.

Anschließend ging es sofort weiter zum Auftaktspiel der Reise: die B-Komädchen wurden vom TSV Brunsbrock empfangen. Obwohl der Ort an sich nur knapp etwas mehr als 400 Einwohner hat, ist er die Anlaufstelle in Sachen Fußball der Gemeinde Kirchlinteln. Die beeindruckende Sportanlage ist in etwa doppelt so groß wie der Dockenhuden. Gegen Ende der Partie brechen die Jahrgänge 2004 und 2005 bereits zu Ihrem Spiel bei Rotenburg/Wümme auf, und in der Ferne ertönt ein erstes leichtes Grummeln. Erwischt Komet eines der angekündigten Gewitter? Nicht in Brunsbrock! Aber die schwüle Hitze macht allen zu schaffen. Die B-Komädchen gewinnen ihr Spiel und so reisen alle den jüngeren Spielerinnen nach Rotenburg nach.

Und dort angekommen sind alle am Staunen. Die Komädchen dürfen im Stadion „An der Ahle“ spielen – der Rasen: ein Teppich! So etwas hat Keine jemals zuvor hautnah bei einem eigenen Spiel sehen oder fühlen dürfen. Ob auf der großen Tribüne oder den Traversen, der große Komädchen-Haufen verläuft sich plötzlich auf einen kleinen Pulk – der aber mächtig Stimmung macht. Die Komädchen spielen auch hier gut und gewinnen gegen einen starken Gegner, wobei beide Teams erstmals 11er Feld spielten.

Gegen 21.30 h treffen alle „zu Hause“ ein. Es hat in der Zwischenzeit geregnet. Aber ein Unwetter wie anderswo hat es nicht gegeben. Nur die Luft ist nun frischer – wunderbar!

Alle haben noch Lust auf einen Snack, anschließend verkrümeln sich die ersten Kinnies bereits gegen 22.30 h freiwillig – völlig erledigt vom Tag.

Außerdem wissen alle, dass es am Samstag um 7.30 h Frühstück gibt. Denn für 9 h ist die Weserfähre „Schweringen“ zur Sonderfahrt bestellt. Um die nicht zu verpassen muss es um 8.15 h losgehen. Wir sind pünktlich da – und die Kapitänin auch!!! Allerdings braucht es gleich drei Sonderfahrten, um die komplette Karawane sicher über den Fluss zu bringen… Erstmal auf der anderen Seite gelandet ist es nur noch ein Katzensprung nach Sebbenhausen/Balge, den ersten Gegner der 2006/2007er Combo. Wir verlieren das Spiel nach großem Kampf in der Nachspielzeit sehr unglücklich gegen einen weitgehend älteren Kontrahenten.

Nach dem Kick geht es im Eiltempo zurück „nach Hause“ – die Hot Dogs sind fertig! Und nur eine dreiviertel Stunde später ist der Tross schon wieder unterwegs nach Soltau – unsere längste Tour. Sieben Busse und sieben PKW, knallen wieder über die Landstraßen von Dorf zu Dorf, mit Komädchen-Logo auf der Heckscheibe, mit offenen Fenstern und lauter Partymusik. Vielleicht konnte Niemand so schnell erahnen, wer da unterwegs war – aber das da Jemand unterwegs war, wusste Jeder…

In Soltau trat erneut der 04/05-Mix an und traf auf einen Gegner, der am Morgen bereits ein Punktspiel absolviert hatte. Nach dem Raketen-Start der Komädchen in den ersten zwanzig Minuten schien es zunächst so, als sollten die Soltau-Mädchen der Doppelbelastung zum Opfer fallen. Aber bis zum Ende schmiss der erneut ältere Gegner sämtliche Körner ins Feuer und verdiente sich großen Respekt. Anschließend spendierten die Komädchen Eis für alle – und fuhren etwas gesitteter zurück ins Hauptquartier, allerdings nicht weniger laut: die schon wieder…

Dort angekommen gab es Birgers bereits berühmtes Frikassee mit Reis. Wie oft hast Du das jetzt schon gemacht??? Es blieb wie immer nix übrig. Muss es eigentlich in Krusa zwingend auch wieder geben. Überhaupt – unsere Küchen-Chefs Birger und Shachar. Sie verbrieten: 10 kg Nudeln, 15 Kilo gehackte Tomaten, 7,5 kg Reis, 5 kg Hackfleisch, 3 kg Zwiebeln, 5 kg Putenbrust, 4 kg Zucchini, 2 kg Champignons, 3,5 kg Mais, 2,5 kg Erbsen und Möhren, 140 Hotdog-Brötchen, 100 normale Hotdog-Würstchen, 40 vegetarische Hotdog-Würstchen, 1kg Schafskäse, je 5 Töpfe Basilikum und Blattpetersilie und 3L Sahne. Für die jeweiligen Hauptessen Nudeln mit Tomaten-Sauce, Fikassee und Comet-con-carne, sowie dem jeweiligen vegetarischen Alternativgericht. Hut ab!

Während des Abendessens war eigentlich DFB gucken geplant, aber der Grottenkick fing zum Glück später an, so dass die Komädchen zum Anpfiff keine Zeit mehr hatten. Denn nun startete die Primetime der Ausfahrt, der von den Komet-Damen Benthe, Rabea, Nadine und Sarah gestaltete Samstagabend!

Wie schon am Freitag beim Training wurden jahrgangsübergreifende Teams eingeteilt. Und zunächst galt es, sich als Gruppe zu finden und vorzustellen und seither reden wir eigentlich nur noch von Fairden… Anschließend gab es für jede Gruppe schlüpfrige Aufgaben zu lösen, Highlights waren unter anderem eine noch am Samstagabend eingepackte Zahnbürste (igitt…), ein gedankenschneller Fuß auf der Tischtennisplatte, sowie eine transportierte Sarah (Tantchen ist ja weggelaufen…). Anschließend ging es in den Wald zu einem Strategiespiel, und spätestens jetzt hatte die Gang alle Wildschweine im Umkreis von einem Kilometer vertrieben…

Ausgepowert, aber fröhlich, verkrochen sich erneut ab 22.30 h die Ersten erledigt in die Falle. Da träumen Lehrer von…

Sonntagmorgen war dann Zeitumstellung – ne halbe Stunde länger pennen. Yeah! Und dann ab zum TSV Barrien, einem Verein aus einem Vorort von Syke, zum nächsten Auftritt der 06/07-Gang. Sowohl die Hinfahrt, als auch die Rückfahrt waren landschaftlich wohl die beiden schönsten Touren überhaupt. Da hier nicht alle zusammenreisten, konnten leider nicht alle die Strecke aller Strecken genießen, vor allem nicht die, die stundenlang auf der Autobahn „no go“ hatten und letztlich den Weg auch zu Fuß hätten bewältigen können…

Es sollte aber ein besonderes Spiel sein. Barrien entsprach sowohl vom Alter her, als auch vom spielerischen Ansatz viel mehr unserer Intention. Wir spielten diesmal nicht gemischt, sondern en bloc 07er und 06er für sich, die 07er fingen an. Es wurde ein spielerisch wesentlich anspruchsvollerer Kick und wir steigerten uns beständig. Trotzdem haut deren Bremer Auswahlspielerin Einen rein – 0-1. Egal, es wurde kurz zuvor gerade en bloc gewechselt und es gab keine Chance sich zu finden. Bis dahin war das gut und anschließend noch besser. Das ist echt ein Spiel. Ein klasse Spiel. Tja, und dann kommt die zweite Halbzeit. Und die Komädchen schmeißen alles rein, drehen das Spiel und fahren auch aus Barrien als Sieger „nach Hause“.

Dort angekommen beginnt sofort das große Aufräumen und Saubermachen. Und dann heißt es Abschied nehmen von der Hasenheide. Doch die Tour ist noch nicht zu Ende. Sechs Spiele, vier Siege, eine Pleite – und nun das große Finale. Die B-Komädchen haben das Wochenende erfolgreich begonnen und wollen es unbedingt erfolgreich beschließen. Gegen Weyhe-Lahausen, deren Nachbarn vom SC noch aus der Norddeutschen Futsal-Meisterschaft bekannt sind, gibt es das größte und beste Spiel dieser Ausfahrt zu sehen. Fußball auf echt hohem Niveau. Komet gerät in Rückstand, dreht das Spiel, Weyhe gleicht aus, Komet macht mit zwei weiteren Toren den Sieg klar. Anschließend wird erst die Mannschaft, dann die mitgereiste Damen-Gang abgefeiert – und schließlich noch das große Abschlussfoto mit den Gladbach-Pokalen, die noch ein Jahr bei uns bleiben, geknipst. Das nächste Reiseziel lautet dann aber schon tatsächlich Hamburg.

Am Clubhaus endet dieses Wochenende, allmählich trudeln alle ein. Aber fehlt da nicht noch Jemand? Wer fehlt? Wo ist der Bus von Kirsten? Dann macht die Info die Runde: sie haben eine Panne, sitzen auf dem Rastplatz Ostetal, rund fünfzig Kilometer vor Hamburg, fest. Gegen 21.30 h macht sich das „Rettungskommando“ auf den Weg und bringt die Gestrandeten gen Mitternacht sicher nach Hause. Abenteuerlich…