100 Jahre Sportplatz Dockenhuden – was war denn da los???

Wenn wir in unserem Archiv graben, um die Anfänge unseres Sportplatzes zu ergründen, tauchen eine ganze Reihe Fragen auf. Vielleicht kann uns Jemand helfen, Wissenslücken zu füllen. Da wir uns aktuell in keine Hamburger Archive verkriechen können, und schon zur 100 Jahrfeier 2007 ziemlich vergeblich zu diesem Thema forschten, fragen wir einfach mal ins Rund: wer weiß noch was?

Vor 1920

Das Gelände gehört der alteingesessenen Familie Gätgens, die über viele Jahre hinweg das Amt des Vogtes innehat. Ein Vogt war so etwas Ähnliches, wie ein Bürgermeister einer bestimmten Gegend. 1920 natürlich nicht mehr, aber damals existiert die Landgemeinde Dockenhuden noch, der Zusammenschluss mit Blankenese erfolgt erst 1921. Auch soll der Familie der „Krug“ gehört haben, sprich die Dorf-Gaststätte. Später bekannt als „Bürgergarten“ oder „Dockenhudener Park“, inzwischen findet sich dort die Tankstellen-Ruine.

Heute erinnert die „Gätgensstraße“ beim Hirschpark an diese Familie. Hat Jemand Bilder von dem Hof und der Umgebung? Man sprach vom „Gelände an der Reithalle“, gibt es von dieser ein Bild?

Auch „Straßenkarten“ aus dieser Zeit wären für uns interessant. Denn zuverlässiges Karten-Material liegt uns leider nicht vor. Auf einer „um 1900“ datierten Karte befindet sich etwa schon der Sportplatz, was kaum sein kann. Auf einer Karte von 1927 ist der Sportplatz dort eingezeichnet, wo sich heute das Hallenbad befindet. Wann wurde das eigentlich gebaut? Und was war da vorher?

Auch interessant wäre es herauszufinden, wann die Simrockstraße eine durchgängige Straße wurde. Seitens Iserbrook endete die Straße wohl beim Darbovenstieg und hieß Leopoldstraße. Seitens Dockenhuden endete die Schulstraße dort, wo heute die Stichstraße zur Sportanlage führt. Sie führte auf der anderen Seite weiter und verband sich mit der Gärtnerstraße, heute Hasenhöhe. Wann wurde eigentlich diese Fußgängerbrücke gebaut? Vorher muss es dort einen anderen Bahnübergang gegeben haben.

Ab 1920

Es hat wohl eine größere Spende gegeben, weshalb das Areal in einen Sportplatz verwandelt werden konnte. Hinweise darauf sind aber eher vage. Außerdem mussten die Vereine wohl größere Geldbeträge berappen, um sich an der Umsetzung zu beteiligen. Die Komet-Chroniken sind da leider etwas ungenau. Unser Nachbarverein, die „Dockenhudener Turnerschaft“, äußert sich in seiner Chronik etwas konkreter, gibt aber keine Quellen an.

Auch konnten wir so gar kein Material zur Einweihung des Platzes finden. Die wird es aber doch gegeben haben. Spielankündigungen zu den Begegnungen der Fußballer der „Freien Turnerschaft Blankenese“ im „Hamburger Echo“, einer damaligen Tageszeitung, geben bis 1919 als Spielort den Platz „An der Friedenseiche“ in Groß-Flottbek an. Auch ein erhaltenes Heft des Verbandes von 1919 spricht davon. Ab 1920 wird dann „Blankenese“ oder „An der Reithalle“ als Spielort angegeben, noch 1921 findet sich in einem Bericht die Erwähnung, dass die Freie Turnerschaft auf dem neuen Platz wohl im Vorteil sei.

Die erste ausführliche Erwähnung als „Dockenhudener Sportplatz“ findet sich 1923, als die „Freie Turnerschaft“ am 7. und 8. Juli 1923 das „Bezirks-Turn- und Sportfest“ ausrichtet. Die Berichterstattung ist recht ausführlich, Bildmaterial haben wir aber leider auch hier nicht.

Außerdem sprechen die Chroniken immer vom „Grundstock“, der damals zur heutigen Anlage gelegt wurde. Kann es sein, dass zunächst nur den Platz an der Schenefelder Chaussee, heute Schenefelder Landstraße, gab?

Nur mündlich überliefert, dazu aber passend, ist das Leidklagen über die schlechten Platzverhältnisse. Von einer „Sandwüste“ ist die Rede, vor allem auf den Nebenplätzen. Weshalb schon seit Anbeginn der Hauptplatz gehegt, gepflegt, geschont wird. Alte Fotos von den Nebenplätzen wäre also auch etwas, wofür wir uns interessieren würden.

1950 wird der Kabinentrakt gebaut, in den 70er Jahren um ein Gebäude erweitert.

Lebhaft vorstellbar ist das, wenn man die Sandhügel links und rechts der Isfeldstraße noch kennt. Die sind vermutlich entstanden, als Anfang der 70er Jahre der Ring 3 gebaut wurde. Bis dahin verlief die Isfeldstraße nämlich ganz anders und endete als Sackgasse. Die alte Straßenführung ist noch heute zu erkennen.

Es dürfte damals also ein Fortschritt gewesen sein, als die Nebenplätze in Grandplätze verwandelt wurden. Weiß Jemand, wann die Grandplätze eingerichtet wurden? Der kleine Platz etwa soll erst Ende der sechziger Jahre hergerichtet worden sein. Zu dieser Zeit wurden auch die Flutlichtanlagen gebaut.

Ganz schön spannend – finden wir! Vielleicht kann uns Jemand helfen, die Lücken zu füllen.