Kartoffelsalat in St. Peter-Ording

Eigentlich hätten wir in diesem Trainingslager mit Kartoffeln trainieren müssen, aber mit Lebensmitteln spielt man ja nicht…

Die Komädchen aus den Jahrgängen 2010 und 2011 fuhren an diesem Wochenende ins Trainingslager nach Sankt Peter-Ording. Unsere Unterkunft, das Wiking-Haus im Evangelische Jugenderholungsdorf, erreichten wir auf Umwegen gleich zu Beginn und auch am Ende. Wohl dem, der Umleitungsschildern folgen kann… (Danke, Carsten!). Aber erstmal angekommen fühlten wir uns sofort wohl. Unser freundliches, von Kiefern umgebenes Haus, barg zwar doch recht kleine Zimmer, aber da sie immer nur mit drei oder vier Komädchen belegt waren, und wir uns hauptsächlich im Aufenthaltsraum, der zugleich Speisesaal war, und an der frischen Luft aufhielten, fiel das gar nicht so sehr ins Gewicht.

Bereits kurz nach unserem Zimmerbezug bat das Trainer-Team zur ersten Einheit. Denn ohne Flutlicht mussten wir uns nach der Natur richten, und die knipst inzwischen schon recht früh ihren Scheinwerfer aus. Das Aufwärmen war zugleich die Technik-Übung des Tages und nach einer halben Stunde ging es gleich in die Themen-Gruppen. Die älteren, bzw. erfahreneren Spielerinnen beschäftigten sich mit dem Stellungsspiel von Abwehrketten, und wie Du sie aufs Kreuz legst. Die Jüngeren lernten das Ausnutzen einer Überzahl. Dazu sollte jeweils, in einer variablen Gruppe, ein individuelles Training angeboten werden. Nach weiteren 45 Minuten war es kurz vor Taschenlampe und wir kickten noch ein wenig.

Anschließend machten wir uns über eine Tonne Fischstäbchen her und erfuhren vom Essen am nächsten Tag. Würstchen mit Kartoffelsalat. Dazu hatten die Komädchen den passenden Song parat. Zwei Mal ganz lustig, aber dann… Dann genossen wir unsere abendliche Freizeit. Dabei sollte vor allem die Tischtennisplatte im Aufenthaltsraum unser ständiger Begleiter werden. Außerdem waren die Komädchen natürlich neugierig, das riesige Gelände zu erkunden. Doch gegen elf Uhr kannten die Komädchen nur noch eine Richtung: Dusche/Bett. Ohne, dass die T/B`s auch nur ein Wort hätten sagen müssen.

Entsprechend schlurften am Samstagmorgen um halb sieben die ersten Gestalten über die Flure. „Bist Du das, Toto?“ „Ja, in verknittert…“

Das Frühstück war reichlich und wir besprachen unseren Tag. Dann schleppten wir den ganzen Krempel, den das Trainerchen irgendwie in seinem Kleinwagen an Land gebracht hatte, zum Sportplatz. Zuerst stand eine Stunde Techniktraining auf dem Programm. Wir stellten uns gut an und brauchten gar nicht die veranschlagte Zeit. Dann ging es erneut in die Gruppen. Gar nicht so einfach, die Themen, und oft redeten wir über Details, froren Situationen ein und wieder auf, suchten neue Ansätze, neue Blickwinkel. Zum Mittag gab es: Kartoffelsalat. Mit Ohrwürmern.

Nach einer kurzen Mittagspause standen wir wieder auf dem Platz. Kurze Einstimmung mit Dribbelaufgaben, und dann übten wir Torschüsse und Standardsituationen. Zweieinhalb Stunden lang. Die Trainingsgemeinschaft war diesmal in drei feste Gruppen sortiert und Ihr habt es super hingekriegt.

Wieder ließen wir Euch kurz durchatmen, aber dann huschten wir in die Taxis. Enten-Mama Florian gab das Front-Taxi und das kannte nur eine Richtung: an den Strand von SPO. Sicher das Highlight dieser Reise. In flotter Kolonne erreichten wir zügig den Sand zwischen den Pfahlbauten. Dort spielten die Komädchen – Ball. Was sonst. Wir hatten Euch allen möglichen Krempel für diesen Ausflug mit angeschleppt und Ihr habt Ihn nach kurzem Fußbad ausgiebig benutzt. Rund zweieinhalb Stunden machten wir uns dort breit, auch wenn es lediglich einen Hauch von Sonne am Horizont zu entdecken gab und eine leichte, aber empfindliche Brise aufzog.

Zum Abendessen gab es: den Rest Kartoffelsalat…

Anschließend ging es an der Tischtennisplatte weiter hoch her. Doch ab elf Uhr wurde es ruhiger. Redet sich nicht so gut mit ner Zahnbürste im Mund (und vor allem kann man dann nicht den Kartoffelsalat-Song singen). Wieder sind alle früh verschwunden.

Sonntagmorgen um halb sieben ist es dann noch ruhig im Haus. Die mitgebrachte Kaffeemaschine gurgelt, der Storch im Horst auf dem Areal klappert, der Hahn der Nachbarn ist ohnehin offensichtlich heiser. Doch gegen halb acht ist schon wieder Hochbetrieb an der TT-Platte. Frühstück, erste Aufräumrunde, dann Platz. Es gibt ein ganz sanftes Aufwärm-/Technik-Training. Dann wieder die Themen-Gruppen. Wir strengen uns an, aber die Beine sind schon echt müde. Da Ihr Euch so gut angestellt habt, verkürzen wir die Nummer und spielen anschließend kleine Spiele.

Dann ist Mittagszeit. Und es gibt: KEINEN KARTOFFELSALAT! Sondern Pizza, Yeah! Dann räumen wir endgültig auf, das T/B-Team fegt Euch die Socken aus jeder Ecke und das Haus ist wie immer, wenn die Komädchen irgendwo hinkommen, hinterher fast sauberer als vorher…

Steht noch unser Abschlussspielchen 8 gegen 8 mit Auswechselspielerinnen an. Alle freuen sich drauf. Aber wir sollen auch ein wenig vom Gelernten zeigen. Kriegen wir nicht mehr so richtig hin. Schon in der ersten Hälfte verkürzen wir die Spielzeit. Ihr wollt aber unbedingt noch Eure zweite Halbzeit haben und das ist auch ok. Wir wollen erneut verkürzen, kriegen dann aber einen großen Schreck, als sich unsere Mannschaftskapitänin den Fuß vertritt. Betreuerin Heike muss zum ersten Mal an diesem WE richtig tapen. Mist.

So ist die Stimmung etwas gedrückt, als wir unsere letzten sieben Sachen in die Autos schmeißen und zurück zum Komet-Clubhaus aufbrechen. Doch in den Party-Bussen, die diesmal durchs Eider-Sperrwerk fahren, lockert die Stimmung wieder auf. Zurück zu Hause sind alle fröhlich und müde. Als alle gegangen sind denken sich die T/B`s: „Was liegt schwer im Magen, ist schwer zu ertragen, der Kartoffelsalat… -Song!“